Zwischen Graz & Klagenfurt
Die Koralmbahn verbindet Graz und Klagenfurt ab 2025 in weniger als 45 Minuten – klimafreundlich, schnell und nachhaltig.
Der Koralmtunnel – Schnellverbindung zwischen Alpen und Adria
Der Koralmtunnel, Herzstück der neuen Koralmbahn, verbindet ab Dezember 2025 Graz und Klagenfurt in nur 45 Minuten. Damit wird ein visionäres Infrastrukturprojekt Realität, das die südösterreichischen Regionen Steiermark und Kärnten verkehrstechnisch und wirtschaftlich enger zusammenrücken lässt. Die 32,9 km lange Tunnelverbindung zählt zu den längsten Eisenbahntunneln der Welt und steht für eine neue Ära klimafreundlicher Mobilität.
Technische Dimensionen und regionale Bedeutung
Die Koralmbahn ist eine 130 km lange, zweigleisige Hochleistungsstrecke. Der Tunnel wurde mit modernsten Maschinen durch bis zu 1.200 Meter Gestein getrieben – eine enorme ingenieurtechnische Herausforderung. Trotz geologischer Schwierigkeiten und Verzögerungen blieben die Kosten mit rund 6,14 Mrd. € (Stand 2023) im Rahmen.
Nach 27 Jahren Bauzeit entsteht eine durchgehende Hochgeschwindigkeitsstrecke für 250 km/h, mit zwölf Tunneln und 23 neuen oder modernisierten Bahnhöfen. Die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt sinkt von drei Stunden auf unter 45 Minuten – schneller als mit dem Auto.
Europäische Bedeutung: Die Baltisch-Adriatische Achse
Der Koralmtunnel ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) und liegt auf der wichtigen Baltisch-Adriatischen Achse, die sechs EU-Staaten von der Ostsee bis zur Adria verbindet. Damit schließt das Projekt eine zentrale Lücke im europäischen Bahnnetz und verbessert die grenzüberschreitende Mobilität. Auch der Güterverkehr profitiert: Ein „Zollkorridor“ mit dem Hafen Triest und das neue Logistikzentrum Fürnitz machen Kärnten zum wichtigen Umschlagpunkt.
Zukünftige Auswirkungen
Die Koralmbahn wird die Verkehrsströme verändern: Viele Reisende werden vermutlich vom Auto auf die Bahn umsteigen, da der Zug erstmals schneller ist. Neue, häufigere Verbindungen und ein dichteres Nahverkehrsnetz stärken die Region. Die bessere Erreichbarkeit fördert Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und könnte womöglich auch die Landflucht bremsen. Es entsteht ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit über 1,1 Mio. Einwohnern – der zweitgrößte Ballungsraum Österreichs nach Wien. Auch der Güterverkehr wird effizienter und klimafreundlicher abgewickelt.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Der Tunnel fördert die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene. Pro Tonne Fracht auf der Bahn entstehen bis zu 15-mal weniger CO₂ als beim LKW-Transport. Die ÖBB fahren mit 100 % Ökostrom, was jährlich Millionen Tonnen CO₂ spart. Bereits beim Bau wurde auf Nachhaltigkeit geachtet, etwa durch Wiederverwertung von Ausbruchmaterial und ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Kritisch bleibt der Eingriff ins Grundwasser, doch strenge Auflagen sollen Umweltrisiken minimieren.
Was bringt’s?
1. Massive Zeitersparnis und bessere Erreichbarkeit
- Die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt sinkt von rund drei Stunden auf unter 45 Minuten.
- Regionen, die bisher schwer erreichbar waren, werden Teil eines gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraums.
2. Wirtschaftliche Impulse
- Unternehmen profitieren von besserer Anbindung und einem größeren Fachkräftepool.
- Neue Arbeitsplätze und Investitionen werden erwartet.
- Immobilienwerte in gut angebundenen Gemeinden steigen.
3. Stärkung des öffentlichen Verkehrs
- Der Zug ist erstmals schneller als das Auto auf dieser Strecke.
- Häufigere und bessere Bahnverbindungen, eng verknüpft mit dem Nahverkehr.
4. Europäische Integration
- Der Tunnel schließt eine zentrale Lücke im europäischen Bahnnetz (TEN-V, Baltisch-Adriatische Achse).
- Güter- und Personenverkehr werden grenzüberschreitend erleichtert.
5. Nachhaltigkeit und Klimaschutz
- Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene.
- Deutlich weniger CO₂-Ausstoß und Feinstaubbelastung.
- ÖBB fahren mit 100 % Ökostrom.
6. Regionale Entwicklung
- Die südösterreichischen Regionen Steiermark und Kärnten wachsen zusammen und bilden den zweitgrößten Ballungsraum Österreichs.
- Ländliche Gemeinden werden attraktiver und die Landflucht kann gebremst werden.




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